Donnerstag, 18. Januar 2024

Die Waffen des Herrn Taylor

Auf unserem obligaten Ausflug nach Vũng Tàu habe ich diesen netten Herrn kennengelernt. 
Mr. Robert Taylor, 78, vormals Maschineningenieur in London, hat sich 1996 in Vũng Tàu niedergelassen. Er ist seit er 18 war begeisterter Waffen- und Uniformsammler. 2006 hatte die Stadt Vũng Tàu Projekte für Tourismusinvestitionen ausgeschrieben. Taylor bewarb sich. Es gab keine Gesetze für ein Museum eines Ausländers, und privater Waffenbesitz ist in Vietnam verboten. Die Stadt hat Taylor jedoch bei den äusserst komplizierten Verhandlungen unterstützt, und er erhielt 2011 eine Lizenz. Ein Jahr später konnte er seine Sammlung aus London importieren. 
Vũng Tàu stellte ihm sogar eine alte französische Villa gratis zur Verfügung, mit der Auflage, diese zu renovieren. 2016 konnte Mr. Taylor sein privates Museum eröffnen. 
Seine Sammlung ist riesig. Über 3'000 Exponate vom Mittelalter bis zum Vietnamkonflikt sind professionell ausgestellt. 
Das Landesmuseum in Zürich kann einpacken. 
Selbst die Schweiz ist vertreten, mit einem Hauptmann, einem Furier, 3 Soldaten und mehreren Waffen:
Die Sammlung ist so einzigartig, dass sie sogar Auszeichnungen von der Sozialistischen Republik Vietnam erhalten hat, und dies obwohl sie Privateigentum eines Ausländers ist. 


Dienstag, 16. Januar 2024

1 x Partymeile für Fr. 2.80



Da gerade in der Gegend, gehen wir eins ziehen in der Partymeile Bùi Viên Street. Im etwas ruhigeren älteren Teil kosten zwei Bier und ein Softdrink sowie ein bewachter Töffparkplatz in der kleinen Seitengasse hinter uns je 70 Rappen. Prost.

Montag, 15. Januar 2024

Das etwas andere Café

Es brauchte Detektivarbeit, diesen Ort zu finden. Nur äusserlich ist es ein ganz normales Café. Im Internet ist nicht viel zu finden, und wenn, dann mit falschen Adressen. Dabei hatte dieses Haus Einfluss auf die Weltgeschichte. 
In der Gaststube wird auf ein Trinkgeld hin ein Salontisch beiseite geschoben und ein Stück Boden herausgenommen. 
Darunter befindet sich eine geheime Treppe zu mehreren Räumen und kleinen Tunnels (Die Häuser in Vietnam sind normalerweise nicht unterkellert).
Hier wurden 1968 durch Offiziere der nordvietnamesischen Special Forces Vorbereitungen zur Tet-Offensive getroffen und fast 3 Tonnen Waffen und Munition versteckt. 
Ein Gang führt zu einer weiteren Treppe und einem Schacht mit Eisenleiter.
Und wo kommt man heraus?
Unter dem Lavabo im 1. Obergeschoss.
Im Café steht der Döschwo, mit dem in den Nachtstunden die Waffen, getarnt in Gemüsekörben, angeliefert wurden.
Der Hausbesitzer hat liebevoll noch viele weitere Relikte aus jener Zeit ausgestellt, auch seine Ventilatoren- und Radiosammlung.